Der europäische Mittelmeerraum bietet eine enorme Vielfalt an hochwertigen Olivenbaumarten: Die Herkunftsmatrizen sind breit gefächert und jede von ihnen spiegelt einzigartige Umwelt-, Klima- und Landschaftsbedingungen wider.

Das Ergebnis dieses Reichtums ist eine außergewöhnliche Biodiversität, zu der jede Region einen Teil beiträgt, indem sie verschiedene Olivensorten („Cultivar“) hervorbringt, die unterschiedliche, individuelle organoleptische Eigenschaften besitzen.

Die europäische Olivenproduktion ist daher besonders vielseitig: Die einzelnen Sorten sind das Ergebnis einmaliger territorialer Bedingungen und spezifischer genetischer Strukturen, die sich im Laufe der Zeit entwickelt haben und heute ein unnachahmliches Gut in Bezug auf Geschmack und Nährwerte darstellen.

Die Spezifikationen für die Herstellung von g.U.- und g.g.A.-Ölen geben genau an, welche Sorten für jedes zertifizierte Öl verwendet werden dürfen und in welchem Verhältnis. Die Unterscheidung zwischen den verschiedenen Olivensorten ist der erste wichtige Schritt, um diese hervorragenden Ressourcen der europäischen Landwirtschaft besser schätzen zu lernen.
Olivenöle mit g.U.- oder g.g.A.-Gütezeichen geben dem Verbraucher eine klare Information, mit dem Ziel, die Vielfalt der europäischen Olivensorten, aus denen die Öle hergestellt werden, zu schützen. Wenn der Kunde weiß, aus welcher Gegend die Oliven stammen und welche Olivensorten verwendet werden, kann er davon ausgehen, ein Produkt mit bestimmten organoleptischen Eigenschaften zu erwerben.

Auch bei nativen Olivenölen extra aus kontrolliert biologischem Anbau (Bio-Olivenöl) ist der Ursprung der Rohmaterialien von grundlegender Bedeutung. Um die EU-Bio-Zertifizierung zu erhalten, muss das Öl aus Oliven gesicherter und rückverfolgbarer Herkunft hergestellt werden.

Italien ist das Land mit der höchsten Biodiversität an Oliven. Über die Jahrhunderte haben sich in Italien über 600 autochthone Sorten entwickelt: ein absoluter Weltrekord.