Italien ist einer der größten Ölproduzenten der Welt, und einige Olivenbäume dienen nicht nur der Herstellung von Olivenöl, sondern haben inzwischen auch historische und touristische Bedeutung. Wusstet ihr, dass viele dieser Bäume Hunderte ja sogar Tausende Jahre alt sind? Die Region, die am reichsten an uralten Olivenbäumen ist, ist Apulien: Im Salento gibt es ein Gebiet namens Piana degli Ulivi Millenari (Tal der tausendjährigen Olivenbäume), wo einige der ältesten Olivenbäume Italiens stehen und wo das native Olivenöl extra mit geschützter Ursprungsbezeichnung Collina di Brindisi DOP hergestellt wird.
Diese 7 uralten Olivenbäume sind einen Besuch wert:
Borgagne – Melendugno (Apulien)
In Apulien, in der Piana degli Ulivi Millenari , befindet sich wahrscheinlich der älteste Olivenbaum Italiens. Sein Alter liegt zwischen 3000 und 4000 Jahren und mit seinen Oliven wird das native Olivenöl extra mit geschützter Ursprungsbezeichnung Terre d’Otranto DOP hergestellt.
„S’Ozzastru“ – Santo Baltolu di Carana (Sardinien)
Bei diesem natürlichem Olivenbaum in der Gemeinde Luras (Provinz Olbia-Tempio) auf Sardinien beträgt der Umfang an der Baumstammbasis 20 Meter. Mit einer Höhe von 14 Metern und einem Alter von 3500 Jahren handelt es sich um einen der ältesten Bäume Europas.
Villastrada (Umbrien)
In Villastrada (Provinz Perugia), unweit von Castiglione del Lago, steht dieser Olivenbaum, der einen Stammumfang von 12 Metern hat. Urkundliche Nachweise über seine Pflanzung gehen auf das 5. Jh. v. Chr. zurück, somit wäre der Baum circa 2500 Jahre alt.
„L’ulivo dei Trenta Zoccoli“ – Pian del Quercione, Massarosa (Toskana)
Dies ist einer der bekanntesten Olivenbäume Italiens. Er befindet sich in der Provinz von Lucca und hat einen Umfang von 10,6 Metern. Auffällig ist der hufeisenförmige Stamm. Das Alter des Baums wird auf 800 bis 1500 Jahre geschätzt. Berühmt wurde er in einer Erzählung des Schriftstellers George Christoph Martini: 15 Pflücker waren gleichzeitig auf den Baum gestiegen, um die Oliven zu ernten, und um den Baumstamm waren genau 30 Holzschuhe nebeneinander gereiht, die die Pflücker vorher an den Füßen trugen. Seither ist der Baum als Ulivo dei trenta zoccoli (Ölbaum der dreißig Holzschuhe) bekannt.
Palombara Sabina (Latium)
In der Nähe des Friedhofs von Palombara Sabina steht der älteste Olivenbaum des Latiums. Wie befinden uns hier im Herkunftsgebiet des native Olivenöl extra mit geschützter Ursprungsbezeichnung Sabina DOP. Das Alter des Baums wird auf circa 3000 Jahre geschätzt, und bevor bei einem Verkehrsunfall ein Teil des Stamms weggerissen wurde, betrug sein Umfang 12,5 Meter. Eine lokale Tradition verlangt, dass frische Hochzeitspaare sich in Festkleidung vor dem Olivenbaum fotografieren lassen: Das soll Glück und ein langes gemeinsames Leben bringen.
„Ulivo della Strega“ – Magliano in Toscana (Toskana)
In Magliano in Toscana steht der Ulivo della Strega (Hexenolivenbaum). Er ist schätzungsweise 3500 Jahre alt, hat einen Umfang von 8,5 Metern und eine Höhe von fast 10 Metern. Angeblich konnte sich die lokale Dorfkapelle von 40 Musikern einst im Schatten dieses Baumes ausruhen. Der Legende nach, tanzte jeden Freitag eine böse Hexe um den Baum und vollzog hier ihre satanischen Rituale. Daher kommt der Name Hexenbaum.
„L’Olivone“ Fibbianello – Semproniano (Toskana)
Der tausendjährige Riesenolivenbaum, Olivone, von Fibbianello bei Semproniano befindet sich in der Provinz Grosseto. Zeitweise soll er 21 Meter hoch gewesen sein. Im Dorf erzählt man noch heute, dass er einst bis zu 8 Zentner Oliven trug und dreistöckige Leitersysteme notwendig waren, um auch die obersten Oliven zu pflücken. 1998 steckten Unbekannte den Baum in Brand. Glücklicherweise starb er dabei nicht und trägt inzwischen an neuen Ästen wieder Früchte.