Frankreich produziert wie Italien und andere Länder des Mittelmeerraums ebenfalls ausgezeichnetes natives Olivenöl extra mit Zertifizierung. Die Ursprungsbezeichnungen konzentrieren sich insbesondere auf die französische Südküste und auf Korsika. Lernen wir also gemeinsam die 7 französischen geschützten Ursprungsbezeichnungen, französisch Appellation d’Origine Protégée (AOP), kennen.
AOP Aix-en-Provence
Olivenöl mit der geschützten Ursprungsbezeichnung AOP Aix-en-Provence wird in den Departements Var und Bouches-du-Rhône hergestellt und zwar aus über 550.000 Olivenbäumen, deren wichtigste Sorten Aglandau, Salonenque und Cayanne sind.
Olivenöl mit der geschützten Ursprungsbezeichnung AOP Aix-en-Provence gibt es in zwei Varianten: Das Geruchs- und Geschmacksintensive mit der Zusatzbezeichnung „goût intense/fruité vert“ aus frischen grünen Oliven und das mildere mit der Zusatzbezeichnung „goût à l’ancienne/olives maturée“ aus gereiften Oliven. Beide Varianten werden aus den gleichen Olivensorten gewonnen, aber mit unterschiedlichen Techniken verarbeitet, und haben daher unterschiedliche aromatische Eigenschaften.
Das Olivenöl mit „intensivem Geschmack“ ist ein charaktervolles Öl mit Noten von grünem Gras und roher Artischocke, grünem Apfel und Mandeln. Das Olivenöl „nach alter Art“ weist Aromen von schwarzen Oliven, Brot und gekochten Artischocken auf.
AOP Haute Provence
Die geschützte Ursprungsbezeichnung AOP Haute Provence bezieht sich auf die nördlichsten Olivenanbaugebiete Frankreichs und umfasst 4 Departements: Alpes de Haute Provence, Bouches du Rhône, Var und Vaucluse. Die zum Teil Jahrhunderte alten Olivenbäume werden an steilen Hängen oder auf Hochebenen bis zu 700 Metern über dem Meeresspiegel angebaut. Das Olivenöl mit geschützter Ursprungsbezeichnung AOP Haute Provence, das hauptsächlich aus Oliven der Sorte Aglandau hergestellt wird, zeichnet sich durch Aromen von rohen Artischocken und frisch geschnittenem Gras aus, begleitet vom bitteren Duft von Mandeln und Noten von Banane oder fruchtiger grüner Birne.
Dank seines Aromenreichtums lässt es sich mit jedem Gericht kombinieren. Es passt insbesondere auch zu Salaten mit kräftigen Zutaten (Artischocken, Paprika), zu Fleisch wie Lamm, Taube, Wild und zu stärkehaltigen Gerichten.
AOP Nice
Auf den Hängen und Hügeln von Pays Grassois und Mentonnais, idyllisch zwischen Meer und Bergen gelegen, kennzeichnet die Herkunftsbezeichnung AOP Nice drei verschiedene Erzeugnisse: das native Olivenöl extra AOP Nice, die Oliven AOP Nice und die Olivenpaste AOP Nice.
Das aus der Sorte Cailletier hergestellte Olivenöl AOP Nice zeichnet sich durch intensive Mandelaromen, Noten von Ginsterblüten und roher Artischocke aus.
AOP Nîmes
Das Gebiet der AOP Nîmes umfasst 223 französische Gemeinden, die hauptsächlich im Departement Gard liegen.
Das seit 2004 offiziell anerkannte und hauptsächlich aus der Sorte Picholine hergestellte Olivenöl mit geschützter Ursprungsbezeichnung AOP Nîmes ist ein charaktervolles Öl mit grasigen Noten und Aromen von roten Früchten, Pflaumen und Ananas. Es passt perfekt zu stärkehaltigen Lebensmitteln, fettreichem Fisch, Fleisch und Gemüse.
AOP Nyons
Im Süden der Drôme und im Norden des Vaucluse gelegen, wird im Gebiet der AOP Nyons hauptsächlich die Sorte Tanche angebaut. Diese Sorte war die erste Olivensorte aus Frankreich, die 1994 eine Ursprungsbezeichnung erhielt.
Die reif geernteten Oliven ergeben ein mildes und zart duftendes Olivenöl mit Aromen von grünem Apfel, Haselnuss, Butter und leicht grasigen Noten, die perfekt zu Gemüse, feinem Fisch, weißem Fleisch und Desserts passen.
AOP Vallée des Baux-de-Provence
Die in der Gegend Bouches-du-Rhône, dem wichtigsten Olivenanbaugebiet Frankreichs ansässige AOP Vallée des Baux-de-Provence umfasst drei Erzeugnisse: das Olivenöl AOP Vallée des Baux-de-Provence, die gewürzten grünen Tafeloliven aus dem Vallée des Baux-de-Provence und die schwarzen Tafeloliven aus dem Vallée des Baux-de-Provence.
Beim Olivenöl können zwei Zusatzbezeichnungen vorkommen: „goût intense/fruité vert“ aus frischen grünen Oliven und „goût à l’ancienne/olives maturée“. Beide Varianten werden aus den gleichen Olivensorten gewonnen, aber mit unterschiedlichen Techniken verarbeitet, und haben daher unterschiedliche aromatische Eigenschaften.
Olivenöle mit „intensivem Geschmack“ weisen Aromen von roher Artischocke, frischen Kräutern, Zitrusfrüchten, Mandeln und grünem Apfel auf. Olivenöle „nach alter Art“ zeichnen sich durch Aromen von schwarzen Oliven, Kakao, Trüffel und Pilzen aus.
AOP Corse
Auf Korsika wird der Olivenbaum seit vielen Jahrhunderten angebaut, und tatsächlich trug die Olivenölproduktion bis Ende des 19. Jahrhunderts maßgeblich zum Wohlstand der Insel bei.
Das AOP Corse wird aus den lokalen Olivensorten Sabina und Zinzala hergestellt und ist in zwei Varianten erhältlich. Die eine wird aus handgepflückten Oliven hergestellt und zeigt Aromen von Mandeln, Artischocken oder Äpfeln. Bei der anderen Variante wird gewartet, dass die Oliven von alleine vom Baum fallen. Sie besitzt Noten von schwarzen Oliven, Trockenfrüchten und mediterranen Macchia-Gewächsen.